Jedes zweite Jahr ist es soweit - die Bäuerinnen aus dem gesamten Bundesland gönnen sich ein wenig Zeit unter Berufskolleginnen und kommen zum Bundesbäuerinnentag zusammen. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft der Bäuerinnen in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Österreich und dem Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und der Tag findet jedes Mal in einem anderen Bundesland statt. Heuer war Salzburg dran. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Nimm deine Zukunft in die Hand" und es kamen mehr als 1000 Bäuerinnen ins Kongresszentrum der Stadt Salzburg.
Fotocredit: Landwirtschaftskammer Österreich / Franz Neumayr
Da durften wir Burgenländischen Bäuerinnen natürlich auch nicht fehlen! Zeitig in der Früh reisten wir mit dem Bus ab nach Salzburg. Lange Busreisen sind ja nicht gerade mein Ding, aber bekanntlich tratschen Frauen ja recht gerne und so ist die Zeit während der Fahrt praktisch wie im Flug vergangen. Bevor wir uns auf den Weg ins Hotel machten, besichtigten wir den Betrieb von Familie Hofer "Joglbauer" in Obertrum - ein Milchviehbetrieb mit Direktvermarktung. Der Betrieb zählt zu den Bio-Pionieren und war einer der ersten zertifizierten Biobetriebe Österreichweit.
Es ist immer interessant, landwirtschaftliche Betriebe zu besichtigen und mehr über die Arbeitsweise am Hof zu erfahren. Vieles ist anders in Salzburg - allen voran die Landschaft und das Wetter. Salzburg ist sehr stark von Grünland geprägt und hat im Vergleich zum Burgenland doppelt soviel Niederschlag. Bedingt durch diese klimatischen Voraussetzungen gibt es sehr viele Milchwirtschaftsbetriebe. Bei uns im Burgenland muss man diese Betriebe ja schon fast mit der Lupe suchen.
Es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten und ähnliche Herausforderungen. 90 % aller landwirtschaftlichen Betriebe österreichweit werden in der Familie geführt, was einerseits ein sehr schönes Arbeiten ist, andererseits manchmal auch eine Herausforderung sein kann. Gerade in der Milchwirtschaft, wo es keinen einzigen freien Tag gibt, bedarf es einer guten Arbeitseinteilung, damit man auch mal ein Wochenende frei hat, oder ein paar Tage im Jahr auf Urlaub fahren kann. Ohne generationsübergreifendes Arbeiten - also ohne die Mithilfe des "Altbauern" und der "Altbäuerin" - wäre das ohnehin überhaupt nicht möglich. Das ist in Salzburg gleich wie in Burgenland.
Wirklich bemerkenswert fand ich auf dem Betrieb der Familie Hofer, dass alles wunderschön geputzt und perfekt zusammengeräumt war. Ich weiß wie viel Arbeit das ist, überhaupt wenn man Tiere am Hof hat - und deshalb: "Hut ab"!
Zum Abschluss der Besichtigung bekamen wir eine g'schmackige Verkostung mit selbst hergestelltem Frischkäse, Aufstrichen und Brot. Und dann ging's rasch weiter nach Salzburg, Hotel beziehen und dann zur Abendgala.
Fotocredit: Landwirtschaftskammer Österreich / Franz Neumayr
Ich muss ehrlich sagen, ich war schon sehr beeindruckt als wir den Veranstaltungssaal im Kongresszentrum betraten: Die Bühne war wunderschön geschmückt und die Tische festlich gedeckt. Sowas sieht man normalerweise nur im TV. Wir ZAMm-AbsolventInnen (im Frühjahr 2018 habe ich und zehn weitere Bäuerinnen aus dem Burgenland den ZAMm-Lehrgang "Professionelle Vertretungsarbeit im ländlichen Raum" absolviert) hatten sogar reservierte Sitzplätze => echt cool :-).
Die Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, die Landesbäuerin Elisabeth Hölzl und viele weitere Ehrengäste aus Politik und Interessensvertretung begrüßten uns und hießen uns willkommen. Im Verlauf der Gala gab es ein mehrgängiges Menü, wir erfuhren viel Wissenswertes über die Arbeitsgemeinschaft der Bäuerinnen in Salzburg und es gab einen Fachvortrag über die "Harmoniefalle".
Zum Schluss kam dann das Highlight für uns AbsolventInnen des ZAMm Lehrganges: "Professionelle Vertretungsarbeit im ländlichen Raum". Wir bekamen unser Zertifikat von der Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, und der Landesrätin für Bildung, Naturschutz und Nationalpark Maria Hutter, überreicht. Andrea Schwarzmann ist eine wirklich bemerkenswerte Frau und Bäuerin. Ich bewundere sie für ihr Engagement und ihren Elan, wenn es um die Angelegenheiten der Bäuerinnen geht! Es war für mich eine sehr große Ehre, das Zertifikat von ihr verliehen zu bekommen.
Fotocredit: Landwirtschaftskammer Österreich / Franz Neumayr
Fotocredit: Landwirtschaftskammer Österreich / Franz Neumayr
Fotocredit: Landwirtschaftskammer Österreich / Franz Neumayr
Am nächsten Tag ging es hochkarätig weiter. Der Saal war sogar noch voller als am Vorabend und wir hörten, was die bäuerliche Vertretung unter dem Motto "Nimm deine Zukunft in die Hand" zu sagen hatte, Salzburger Bäuerinnen stellten ihre Betriebe vor und es gab auch noch ein Festreferat zum Thema "Das Glück beherzten Lebens". Es waren wirklich zwei wundervolle Tage. Ich habe viele schöne Eindrücke von meinem ersten Bundesbäuerinnentag mitnehmen können.
Besonders treffend finde ich den Slogan der Salzburger Bäuerinnen und damit möchte ich den Bericht nun auch schließen: "Ohne Bäuerin läuft gar nicht's!" Ich glaube, dass haben viele Männer zu Hause an diesen zwei Tagen zu spüren bekommen :-)!
Fotocredit: Landwirtschaftskammer Österreich / Franz Neumayr
Fotocredit: Landwirtschaftskammer Österreich / Franz Neumayr
Fotocredit: Friederike Schmitl
Die burgenländische Delegation!
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