...so heißt ein Buch meiner Kinder und ich finde das passt auch für diese Wiese ganz hervorragend! Einfach wunderschön und herrlich anzuschauen, welch eine Vielfalt an Gräsern, Wiesenblumen und Insekten sich darauf tummeln. Da wir auf unserem Betrieb Rinder halten, besteht ein Großteil unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche aus Wiesen und Ackerfutterflächen. Einige dieser Flächen mähen wir zu einem späteren Zeitpunkt, damit wertvolle Pflanzenbestände, Tierarten und vernetzte Lebensräume erhalten und verbessert werden oder sich entwickeln können. Wir sind keine Biobauern - eine vielseitige Pflanzen- und Tierwelt findet man also nicht nur auf biologisch bewirtschafteten Flächen! Es gibt sehr viele "konventionelle" Landwirtinnen und Landwirte (eben auch uns), die beim Österreichischen Programm für eine umweltgerechte Landwirtschaft (kurz ÖPUL) mitmachen, wo unter anderen auch solche Wiesen durch die Maßnahme "Naturschutz" geschützt und vor allem auch erhalten bleiben!
Leider ist das anscheinend nicht allgemein bekannt, denn der neue Werbespot eines großen Lebensmitteleinzelhändlers zielt darauf ab, die konventionelle Landwirtschaft so darzustellen, also gäbe es kein Leben auf unseren Äckern, Wiesen oder Gärten. Das ist einfach nicht richtig und treibt noch dazu einen Keil zwischen die landwirtschaftlichen Betriebe. Eine Seite als 'die Gute' und die andere Seite als 'die Schlechte' in einer derartigen Werbung darzustellen ist - meiner Meinung nach - echt unter der Gürtellinie.
Ich finde mit sowas verwirrt man zunehmend die KonsumentInnen und Konsumenten. Wie soll jemand, der nichts mit der Lebensmittelproduktion zu tun hat - und vielleicht auch nicht die Zeit oder Lust hat sich damit auseinander zu setzen, und noch nicht einmal einen Bauern oder eine Bäuerin kennt, oder einen landwirtschaftlichen Betrieb besucht hat - wissen, dass es auch in der konventionellen Landwirtschaft zahlreiche Umweltmaßnahmen gibt und wir nicht automatisch die "Umweltsünder" sind. Da sehe ich uns Bäuerinnen und Bauern sehr stark gefordert Aufklärungsarbeit zu betreiben, den Dialog mit den Konsumenten über diese Thematik zu beginnen und über unsere Arbeits- und Wirtschaftsweise realistisch zu berichten.