Erdäpfelanbau

Erdäpfel anzubauen gehört zu unserer Landwirtschaft einfach dazu. Die Vorteile des Erdäpfelanbaus sind zahlreich: Sie sind leicht zu pflanzen, gedeihen auf fast allen Böden, brauchen keine aufwendigen Pflanzenschutzmaßnahmen und haben - bis auf die Erdäpfelkäfer - keine natürlichen Fraßfeinde. Sie sind leicht zu ernten und lagern, enthalten sehr viel Vitamin C und weitere wertvolle Inhaltsstoffe.

So wunderschön blüht die Erdäpfelpflanze.

Im Frühling holen wir unsere alte Legemaschine aus dem Winterschlaf. Wir setzen die Erdäpfeln nach dem Mond. Wenn ein Wurzeltag ist und das Wetter passt wird gesetzt - egal welchen Wochentag wir haben. Wenn es heißt: "Jetzt geht's los mit dem Setzen, ihr könnt schon kommen!", kann man sicher sein, dass irgendetwas Kaputtes an der Maschine gefunden und dann mal einige Stunden repariert wird. Das eigentliche legen der Erdäpfeln beginnt dann meist erst kurz bevor die Sonne untergeht :-).

 

Erdäpfel setzen mit der Legemaschine.

Wir setzen die Erdäpfeln Ende April. Wichtig ist, dass es schon frostfrei ist, weil die Erdäpfeln keinen Frost vertragen. Die Legemaschine legt die Knollen unter die Erde und bedeckt sie mit Erde. Dabei entsteht ein Damm - so können wir später leichter das Unkraut striegeln, die Erdäpfeln werden optimal mit Wasser versorgt und sie haben es schön warm.  Die Knollen bilden unterirdische Sprossen aus, an deren Ende sich knöllchenartige Verdickungen entwickeln. Nach einiger Zeit entstehen aus diesen Verdickungen erste kleine Erdäpfeln. Ungefähr zeitgleich blüht der oberirdische Teil der Pflanze. Das Blühen spielt bei der Knollenbildung keine Rolle, sondern für die Erhaltung der genetischen Vielfalt. Aus den Beeren, die nach der Blüte entstehen, könnte man Erdäpfelpflänzchen ziehen. So entstehen neue Sorten und die Vielfalt bleibt erhalten. 

Die Erdäpfelkäfer sind die schlimmsten Feinde der Erdapfelpflanze. Sie fressen zwar nur das oberirdische Kraut, aber wenn das Kraut weg ist, können die Erdäpfeln unterirdisch auch nicht weiter wachsen. Früher hat man die Käfer mit der Hand abgesammelt und getötet. Heute wäre das viel zu aufwendig. Deshalb wird gegen die Käfer meist gespritzt, weil es schnell und einfach geht. Wir entscheiden jedes Jahr aufs Neue ob wir spritzen oder nicht. Es kommt darauf an, wie stark der Schädlingsdruck ist.

So wachsen die Erdäpfeln.

Wenn das Kraut ganz dürr ist, können wir die Erdäpfeln ernten. Meist ist das bei uns Ende August bis Mitte September der Fall. Je nachdem wann es das Wetter zulässt bzw. wann der Mond für die Ernte passt. Ein bis zwei Nachmittage dauert unsere Ernte, dann haben wir wieder bis in späte Frühjahr Erdäpfel zu essen. Mein Vater fährt mit unserem alten Buffalo Bill (David Brown Traktor), der den Erdäpfelroder angehängt hat durch die Reihen. Die Maschine dreht sich im Kreis und schleudert dabei die Erdäpfeln aus der Erde. Sie landen daneben auf dem Boden und werden von uns aufgesammelt. Wir klauben die Erdäpfeln in Kübeln und leeren sie in Säcke, die dann in unserem alten Erdkeller bis ins Frühjahr gelagert werden. Es ist immer interessant welche Begegnungen man bei der Ernte am Acker hat:  Mäuse, Kröten, Regenwürmer...

Unsere Erdäpfelernte.

 

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